01.09.1945

Werner Wicht und Willy Rudloff gründen mit viel Mut und noch mehr Ehrgeiz im Nachkriegsjahr die Firma Wicht & Rudloff. Mit 28 Mitarbeitern begann die Produktion von Mützen und Hosen.

1945 bis 1960

Trotz unsäglicher Schwierigkeiten vor allem bei der Materialbeschaffung in der Nachkriegszeit und durch Repressialien des sozialistsichen Regimes der DDR auf die private Wirtschaft, gelang es, die Firma in den Folgejahren zu stabilisieren.

1. Mai 1960

Um sich Firmenanteile an den noch vorhandenen Privatunternehmen zu sichern und damit den staatlichen Einfluss zu festigen, erfand die Regierung der DDR "Die staatliche Beteiligung" im Rahmen der neuen Kommanditgesellschaften (KG). Als letzte Firma im Kreis Eisleben musste nun auch die Fa. Wicht & Rudloff diese staatliche Beteiligung aufnehmen.

Ab 1960

Mit Aufnahme der staatlichen Beteiligung beruhigte sich die politische Situation und ein Abschnitt der stetigen Aufwärtsentwicklung wurde eingeleitet. Neue Technologien und Maschinen steigerten die Produktion weiter, so dass die Firma kontinuierlich auf Erfolgskurs blieb.

1962

... erlitt die Firma einen schweren Schlag als Willy Rudloff, einer der Firmengründer, in noch jungen Jahren verstarb.

Werner Wicht gelang es trotz des schmerzlichen Verlustes, die Firma in den nachfolgenden Jahren allein weiterzuführen. So wurden 1963 bereits 55.000 Hosen pro Jahr produziert. Die Marke war bekannt und stark nachgefragt.

1971

Schon als Student unterstützte der Sohn des Gründers Axel Wicht die Firma tatkräftig. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums an der TU Dresden begann er mit der Arbeit als Technischer Leiter im Unternehmen seines Vaters.

Mit einer von ihm neu entwickelten Technologie - der hängenden Hosenfertigung - konnte die Produktion 1972 verdoppelt werden.

1. Mai 1972

Mit Beschluss der SED sollte das Privateigentum an Produktionsmitteln in kürzester Zeit völlig abgeschafft werden. Binnen 6 Wochen wurden alle privaten und halbstaatlichen Betriebe in Volkseigene Betriebe (VEB) umgewandelt und die Inhaber de facto enteignet.

So entstand aus der Fa. Wicht & Rudloff KG der VEB Herrenmode Eisleben. Der ehemalige Inhaber Werner Wicht wurde Betriebsdirektor, sein Sohn Axel Wicht blieb Technischer Leiter.

Oktober 1973

Auf Grund des Erfolgs der Firma wurde für den volkseigenen Betrieb der Neubau einer Produktionsstätte sowie die Verdopplung der Produktionskapazität beschlossen. So entstand 1973 unter der Leitung von Werner Wicht und nach den Plänen von Axel Wicht das heutige Betriebsgelände am Wolferöder Weg in Eisleben. Die Schlüsselübergabe fand am 4. Oktober 1973 statt.

1974 scheidet Werner Wicht aus gesundheitlichen Gründen aus dem Unternehmen aus.

1981 bis 1990

Im Zuge der sozialistischen Umgestaltung verlor der VEB Herrenmode Eisleben 1981 seine juristische Selbständigkeit und wurde zum Betriebsteil des VEB Herrenkonfektion Helbra. In den Jahren bis zur politischen Wende wurden in Eisleben jährlich 300.000 Hosen von ca. 300 Beschäftigten produziert.

November 1989

Nach dem Mauerfall gab es zwei Möglichkeiten: Entschädigung oder Reprivatisierung. Nach reiflicher Überlegung richtete sich der Blick nach vorn und Ende 1989 wurde der Antrag auf Reprivatisierung gestellt.

1. Mai 1990

Daraus entstanden am 1. Mai 1990 die heutigen Firmen: die Wicht Immobilien und Anlagen KG mit den Schwerpunkten Vermietung, Verpachtung und Einzelhandel sowie die Wicht GmbH mit Schwerpunkt Bekleidungsfertigung.

Gesellschafter der KG wurden Axel Wicht als Geschäftsführender Gesellschafter, seine Eltern Irma und Werner Wicht, seine Schwester Karla Hübenthal und seine Tochter Andrea Wicht.

1990 bis Heute

Zur Sicherung der Firmenexistenz und der Konkurrenzfähigkeit musste die Produktion am Standort Eisleben ständig reduziert und gleichzeitig in verschiedene Produktionsfirmen im osteuropäischen Ausland verlagert werden. Neben dem klassischen Einzelhandel wurden ab Mitte der 90er Jahre vor allem für öffentliche Auftraggeber wie z.B. die Polizei verschiedener Bundesländer, die Zollkleiderkasse und andere öffentliche Bedarfsträger verschiedene Sortimente, vor allem aber Saccos und Hosen produziert.

Ab 2005 wurde zur Erschließung eines zusätzlichen Absatzmarktes ein Komplettangebot für Corporate Fashion und Vereinskleidung (z.B. für Chöre, Gesangsvereine und Orchester) für Damen, Herren, Kinder und Jugendliche erarbeitet. Dies bildet heute den Schwerpunkt der Produktion.